Am 15. November berichtet die Weltwetterorganisation WMO über die Treibhausgase in der Atmosphäre: Das Greenhouse Gas Bulletin ist eine jährliche Publikation der Organisation. Die menschengemachte Emission von Kohlendioxid steigt seit Jahren auf Rekordwerte. Die Abscheidung und Speicherung von CO2 aus industriellen Prozessen könnte hier einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Emissionen vermeiden ist der Königsweg
Kohlendioxid wirkt in der Atmosphäre als Treibhausgas und ist die wichtigste Ursache für den Klimawandel. Für den Klimaschutz können Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, durch Anlagen ersetzt werden, die umweltfreundliche, regenerative Energien wie Sonne und Wind nutzen. Emissionen vermeiden ist der Königsweg beim Klimaschutz.
Es gibt aber industrielle Prozesse, bei denen die Vermeidung der CO2-Emisssionen nicht- oder nur eingeschränkt möglich ist. An vorderster Stelle steht hier die Herstellung von Zement, die mit sieben bis acht Prozent einen erheblichen Anteil an den weltweiten Kohlendioxid-Emission hat. Das Treibhausgas stammt hier nur unwesentlich aus den Brennstoffen. Zum ganz überwiegenden Teil wird es beim Brennen des Kalksteins freigesetzt. Ein zweiter Prozess, bei dem sich die Emission von CO2 nicht vermeiden lässt, ist die Müllverbrennung.
Es ist jedoch möglich, das CO2 aus den Abgasen dieser Prozesse auszuwaschen und entweder dauerhaft unterirdisch zu speichern oder als Rohstoff der chemischen Industrie zur Verfügung zu stellen. Fachleute sprechen von Carbon Capture Storage (CCS) oder Carbon Capture Utilization (CCU). Dabei wird eine Flüssigkeit in Form kleiner Tröpfchen in das Rauchgas gesprüht, an die sich das Kohlendioxid bindet. Bei einer höheren Temperatur lässt sich das CO2 von der Flüssigkeit abscheiden, verflüssigen und abtransportieren.
Die Technik ist seit Jahrzehnten bekannt, kommt weltweit jedoch noch wenig zum Einsatz. So wird in Norwegen seit mehr als zwanzig Jahren CO2 aus industriellen Prozessen abgeschieden und in einer Tiefe von drei bis vier Kilometern dauerhaft unter dem Meeresboden eingelagert. Hier gab es auch schon Kritik. Vor allem wurden Ausgasungen befürchtet. Doch in der Fachwelt überwiegt die Ansicht, das Verfahren sei sicher. Zumal das CO2 in der geeigneten Umgebung mineralisiert und damit dauerhaft gebunden wird.
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/co2-abscheidung-100.html